14.06.2012 – 01.07.2012 DIPPMANN / LOESEKANN
installationen



im xpon-art

 

 

DIPPMANN / LOESEKANN

Im Juni präsentierten die Künstler Ivonne Dippmann und Arne Lösekann eine Gemeinschaftsausstellung in der Galerie xpon-art - kontrovers aber miteinander. Die beiden Künstler zeigten die Folgen eines zweiten künstlerischen Aufeinandertreffen
Arne Lösekann zeigte seine Installation “camping als zwischenspiel”, die sich aus der Galerie bis in den angrenzenden Straßenraum herausentwickelte und Ivonne Dippmann eine ihrer farbintensiven und vielschichtigen Wandgemälde aus dem NYer Zyklus.
Der Fokus lag jedoch auf einer gemeinsamen, vor Ort erarbeiteten Installation. Diese entwickelte sich aus einer Tradition des Kommunizierens, in der sie mit Respekt und ohne falsche Scham in ihren kraftvollen Formsprachen aufeinandertrafen. Das Ergebnis war ein temporäres Werk, das sich u. a. mit Religion, Glauben und Lebenskonzepten auseinandersetzte.
Der Raum wurde zum Bild - die Installation unterwarf sich nicht den gegebenen Räumlichkeiten sondern begriff Diesen als Rahmen stiftende Grundlage. So wurden die Elemente für die gestalterische Komposition sowohl aufgenommen und verstärkt als auch angegriffen, in Frage gestellt und als Kontrastpunkt gesucht. Der emphatischen, energetischen Fülle und Farbpalette Ivonnes stellten sich die reduzierten analytischen Szenen - aus weißen Objekten und schwarzem Mutterboden - Arnes entgegen. An einigen Stellen griff das Weiße wieder in die Wandmalerei ein, an anderer Stelle sprang die Dichte der Bilder auf die Nüchternheit der schwebenden Objekte über.
Es entstand eine Spur von geweißten Büchern im Kielwasser des schwarzen Bodens, das dem Boot angehört, welches mit den Räumlichkeiten zu kollidieren drohte. Ob es zu einer Havarie aus fehlender Voraussicht kommt oder noch mal gut geht, blieb offen.
Es durchfuhr führerlos die kraftvollen von den Wänden in Besitz ergriffenen Szenen. Der Fährmann ward nicht auszumachen, nur seine Spuren an der Stake. War es die Farbe des Motivs, das den Sprung auf die Objekte vollzogen hatte? Die Szenerie veränderte ihre Stimmungen durch scheinbar zufällig wechselnde Beleuchtungssituationen, die durch im Raum schwebende Leuchtkästen erzeugt wurden.
Diese schwebenden Objekte bildeten den Übergang zwischen der geweißten Szenerie und den farbig, intensiven, teilweise schon aggressiven Wandbildern. Eine sphärische, aber nüchterne Gesamterscheinung baute eine Spannung  zwischen verklärten Ritualen, emotionalen Glaubensbekenntnissen und dem analytisch, wissenschaftlichen Denken auf.
Auf diesem Wege war es nicht bei einer gegenseitigen Beeinflussung  geblieben, es wurde gebrochen, überlagert, verwoben, zusammengefügt und die Schnitte und Fügepunkte waren wirkungsvoll in Szene gesetzt
Die strikte Konsequenz war unübersehbar - eine energetisch aufgeladene Arbeit, die für den Zeitraum der Ausstellung in einem spannungsvollen Schwebezustand verharrte. Der Raum wurde zur erlebbaren Momentaufnahme, die eine spannungsvolle Dynamik im Auge und Kopf des Betrachters hinterließ.

 

 

   
 
  hier der link zu einem 360° panorama von einer der 5 ausgestellten arbeitent